Clausewitz Spezial 2014 05 I Weltkrieg.pdf

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I.WELTKRIEG
Clausewitz
Spezial
Clausewitz
Spezial
Das Magazin für Militärgeschichte
D:
€ 9,90
A: € 10,90
CH: sFr 19,80
ISBN 978-3-86245-454-9
I.WELTKRIEG
Das Ringen der Völker
1914–1918
I.WELTKRIEG
Clausewitz
Spezial
August 1914
Mit „Hurra“ in
den Untergang
Neue Dimension:
Technisiertes Massensterben
an allen Fronten
Keine Sieger 1918
Das Ende der alten
Weltordnung
BeNeLux: € 11,40 Norwegen: NOK 127,- Italien: € 12,85
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
als vor 100 Jahren der Krieg in Europa aus-
brach, erahnte wohl niemand das ganze
Ausmaß dieser „Urkatastrophe“, die den
europäischen Kontinent an den Rand des
Abgrundes brachte und die Welt nachhaltig
erschütterte.
Noch heute wird in der Geschichtswis-
senschaft heftig über die Gründe und Ursa-
chen für den Ausbruch des Ersten Weltkrie-
ges gestritten. Die derzeit geführte
Diskussion über das Buch „Die Schlaf-
wandler“ des australischen Historikers
Christopher Clark
zeigt dies ganz
deutlich. Clark, Pro-
fessor für Modern
European History
an der renommier-
ten University of
Cambridge, hegt
große Zweifel an
der lange Zeit vor-
herrschenden Mei-
nung von der „Hauptschuld“ des Deut-
schen Reiches am „Weltenbrand“ von
1914–1918. Er stellt diesen bislang unter
führenden Historikern bestehenden „Kon-
sens“ in seinem Bestseller mit dem Unter-
titel „Wie Europa in den Ersten Weltkrieg
zog“ in Frage.
Wie auch immer die „Schuldfrage“ heute
und in der Zukunft beurteilt wird: Fest
steht, dass der erste „totale Krieg“ der Ge-
schichte stark industriell geprägt und der
bis zu diesem Zeitpunkt brutalste war. Im-
mer neue und weiterentwickelte Waffen for-
derten auf den Kriegsschauplätzen Millio-
nen von Menschenleben.
Soldaten, die auf den Schlachtfeldern
des „Großen Krieges“ gekämpft haben, le-
ben im Jahr 2014 nicht mehr: So sind in-
zwischen die letzten Veteranen des Ersten
Weltkrieges verstorben, darunter auch der
Deutsche Erich Kästner, geboren 1900 in
Leipzig und als 18-jähriger Rekrut in die Ar-
mee des Deutschen Kaiserreiches aufge-
nommen. Mit ihnen sind die letzten Zeit-
zeugen der „europäischen Tragödie“ von
1914–1918 für immer zur „Großen Armee“
abberufen worden.
Die Erinnerung in der Gegenwart an die
schrecklichen Ereignisse von damals er-
scheint vor diesem Hintergrund umso wich-
tiger.
Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht
Ihnen
Inhalt
4
Verkündung des Unheils.
Auftakt zum Weltkrieg 1914–1918
60
Tod aus der Tiefe.
Einsatz deutscher U-Boote 1914–1918
12
„Startschuss“ zur Katastrophe.
Von der „Juli-Krise“ zum „Weltenbrand“
64
Zwischen Himmel und Hölle.
Krieg in und aus der Luft
16
Meinung:
Die politische Bedeutung des
Ersten Weltkrieges
68
Kriegsgefangene.
In der Hand des Gegners
70
Eine Gesellschaft im
18
Zu Tode erstarrt.
Die Kämpfe an der Westfront
Ausnahmezustand.
Heimatfront, Klassenkampf und
Kriegswirtschaft
26
„Griff zum Schwert!“
Intellektuelle ziehen in den Krieg
72
Meinung:
Gewinnt Deutschland den Krieg?
Sinnvolles Szenario oder gescheitertes
Gedankenexperiment?
30
Zum Siegen verdammt.
Die Kämpfe an der Ostfront
36
Kampf im „Stahlgewitter“.
Industrielle Waffen, anonymes
Massensterben
78
Revolution in den Straßen.
Kompliziertes Kriegsende 1918
42
Militärtechnik.
Der Schützengraben
80
Meinung:
Die Dolchstoßlegende
44
Unter extremen Bedingungen.
Der Gebirgskrieg 1915–1918
82
Eine verpasste Chance?
Der Frieden von Versailles
48
Eine Welt in Waffen.
„Buschkrieg“ in Afrika, Existenzkampf
am Bosporus
84
Der Krieg des Jacques Tardi.
Die Westfront als Bildergeschichte
86
Lichtspiele des Grauens.
Zwischen Propaganda und Authentizität
52
Gefallen vor 100 Jahren.
Der Kriegsfreiwillige Hermann Löns
90
Ein Meer von Kreuzen.
Gedenkorte & Museen
54
Kriegspropaganda.
Geistige Mobilmachung und Massen-
beeinflussung
94
Leserservice
Literatur zum Ersten Weltkrieg
Dr. Tammo Luther
Verantwortlicher Redakteur
56
Duell mit der Royal Navy.
Deutsche Hochseeflotte im Seekrieg
97
Impressum
98
Epilog
Titelfotos: picture alliance/akg-images (3); picture alliance/Mary Evans Picture Libary
Foto Inhalt: picture alliance/akg-images
3
Clausewitz Spezial
Bilder einer Tragödie
TONANGEBEND:
Kaiser Wilhelm II. spricht am 1. August 1914
auf dem Balkon des Berliner Schlosses zur versammelten Bevöl-
kerung. Den Worten „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne
nur noch Deutsche!“ folgt brausender Jubel. Wie in der deut-
schen Hauptstadt wird auch in anderen europäischen Metropolen
die Nachricht von der Mobilmachung vielfach mit Begeisterung
aufgenommen. Gemälde von Fritz Genutat.
Abb.: ullstein bild/ullstein bild
4
Vor 100 Jahren – Auftakt zum Weltkrieg 1914–1918
Verkündung
des Unheils
Als im Sommer 1914 die Mobilmachungswelle über Europa schwappt, ahnt niemand,
dass weite Teile des Kontinents kurz darauf in Flammen stehen werden. Ein sinnloses
Von Tammo Luther
Massensterben beginnt – Europa taumelt dem Abgrund entgegen.
Der Beginn der Katastrophe
Vier Wochen nach dem Attentat auf
Erzherzog Franz Ferdinand am 28. Juni
1914 in Sarajevo erklärt Österreich-Un-
garn dem Königreich Serbien den
Krieg. Das Deutsche Reich unter Kaiser
Wilhelm II. steht entschlossen an der
Seite der Donaumonarchie, während
sich die anderen europäischen Groß-
mächte auf der Gegenseite „einreihen“.
Es entsteht eine verhängnisvolle „Ket-
tenreaktion“ mit verheerenden Folgen
– besonders für Europa, aber auch für
die Welt. Die Diplomatie in Europas
Hauptstädten hat versagt, die „Urkata-
strophe” des 20. Jahrhunderts nimmt
ihren Lauf.
Clausewitz Spezial
5
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