Militär & Geschichte 117 2021 04.pdf

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Juni/
Juli 2021
Nr. 4/2021
5,50
Österreich
6,30 . Schweiz sFr 8,80 . BeNeLux
6,70 . Italien
7,70
4 195737 705505
04
1944: Polens riskante Revolte
gegen die Wehrmacht
1918: Warum die deutsche
Ostsee-Division Helsinki angriff
WarschauerAufstand
Bürgerkrieg in Finnland
Der
Brummbär
Schwerer Sturmpanzer
für den Stadtkampf
1914: Rommel
an der Westfront
Geburt des tollkühnen Troupiers
Napoleons Tod 1821
Vor 200 Jahren –
einsames Ende
auf St.Helena
1965: Die erste große
Schlacht im Ia-Drang-Tal
Auftakt in Vietnam
Die stählerne Fürstin
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erzählt
die einzigartige Geschichte
des berühmtesten Schlacht-
schiffes aller Zeiten:
der Bismarck, dem Stolz
der Kriegsmarine.
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Herausgeber Dr. Guntram Schulze-Wegener
über die deutsche Seekriegführung im Atlantik
KOLUMNE
Entscheidung 1941
nicht alle zur Verfügung stehenden
Einheiten zum Einsatz kommen, wo-
bei sie ausdrücklich die U-Boote und
die Luftwaffe mit einbezieht.
Doch Hitler hat sich von der ozea-
nischen Kriegführung längst verab-
schiedet, und der Grund liegt im Os-
ten, genauer in den Vorbereitungen
einer neuen Offensive, als der Feldzug
gegen die Sowjetunion (Unterneh-
men „Barbarossa“) nicht wie geplant
im Herbst zum Abschluss gelangt.
Dem entspricht seine Idee, die schwe-
ren Einheiten im Raum Norwegen zu
konzentrieren.
Die Sowjets fordern von ihren Ver-
bündeten neben Hilfslieferungen
nämlich eine zweite, die Rote Armee
entlastende Front, die Hitler im Nor-
den vermutet. Verdächtige Agenten-
mehr denn je zur Zuschauerin degra-
diert. Messerscharf erkennt sie die
Auswirkungen dieses strategischen
Rückzugs aus dem Atlantik: Die Epo-
che des ozeanischen Krieges über
Wasser ist vorüber und damit die Ini-
tiative verloren, in die (noch vorhan-
dene) feindliche Schwäche operieren
zu können. In Norwegen sind die
Schiffe zur Defensive verurteilt, aus
der sie sich nicht mehr lösen können
und gegen die der Gegner nun seine
Kraft konzentrieren kann.
Die Monate nach dem Verschwin-
den der
Bismarck
bis zum Unterneh-
men „Cerberus“ zeigen exemplarisch
das Auseinanderdriften der strategi-
schen Vorstellungen der Skl und des
Diktators selbst (dem die Claqueure
im Oberkommando der Wehrmacht
blind folgen). Der Kampf gegen die
britische Zufuhr bleibt fortan den
U-Booten vorbehalten, die Chance
zur kombinierten Über-/Unterwas-
serstrategie mit der größten Aussicht
auf Erfolg ist unwiederbringlich ver-
tan. „Die Entscheidung für 1941 fällt
auf See“, schreibt der britische Pre-
mierminister Winston Churchill. Er
sollte recht behalten.
V
or 80 Jahren, am 27. Mai 1941,
versinkt das Schlachtschiff
Bismarck
nach einer dreitägigen
Verfolgungsjagd der Royal Navy in
den Fluten des Atlantiks. Damit ist
nicht nur ein Viertel der deutschen
Schlachtschiffkomponente ausge-
schaltet (Scharnhorst und
Gneisenau
sind einsatzbereit,
Tirpitz
fast), son-
dern der ozeanische Handelskrieg
mit Überwasserstreitkräften infrage
gestellt, dem Hitler ohnehin skep-
tisch gegenübersteht. Nichtsdesto-
trotz unternimmt die Seekriegslei-
tung (Skl) im Sommer 1941 argumen-
tativ alles, um den Kampf gegen die
Zufuhren wieder anzukurbeln. Eine
Seeschlacht gegen Teile der überlege-
nen britischen Homefleet schließt sie
dabei nicht aus.
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Die besten Geschütze des Krieges ?
Das berühmteste Schlachtschiff aller Zeiten
Die Seekriegsleitung will die Flucht nach
vorn antreten, doch Hitler hat andere Pläne.
Dies ist umso schwieriger, als Hit-
ler nach dem
Bismarck-Untergang,
der
dem Gegner erlaubt, seine überlege-
nen Kräfte gegen die schwimmende
Versorgung der deutschen Schiffe
erfolgreich anzusetzen, laufend in
die Seekriegführung eingreift. Hinzu
kommt, dass der Schwere Kreuzer
Hipper,
den die Skl zusammen mit
den Schweren Kreuzern
Lützow
und
Admiral Scheer
sowie den drei
Schlachtschiffen zu Atlantik-Opera-
tionen einsetzen will, im Juni einen
Torpedotreffer erhält und
Scharnhorst
nach einer Maschinenreparatur im
Juli bei einer Übungsfahrt nach La
Pallice von mehreren Bomben getrof-
fen wird.
Trotz dieser erneuten Rückschläge
wagt die Skl die Flucht nach vorn und
setzt dabei auf eine Trumpfkarte: Die
Gesamtsituation im Atlantik werde
sich rapide verschlechtern, wenn jetzt
Militär & Geschichte
Aus der Sicht zweier Piloten:
Bismarck
vs
Hood:
Das epische
Zeitzeugen :
„Ich hatte mit
So jagten wir die
Bismarck
!“ Duell der Schlachtschiff-Giganten dem Leben abgeschlossen“
meldungen, dazu zwei britische Kom-
mandounternehmen und nicht zu-
letzt sein tiefes Misstrauen gegenüber
Schwedens Neutralität verfestigen
seine Erwartung einer britisch-sowje-
tisch-skandinavischen Offensive ge-
gen die deutsche Nordflanke im Früh-
jahr 1942. Weil das Heer anderweitig
gebunden und die Luftwaffe allein
nicht stark genug ist, braucht er zur
Abwehr die schweren Schiffe.
Die sich daraus ergebende Opera-
tion ist der Durchbruch der Schlacht-
schiffe
Scharnhorst
und
Gneisenau
sowie des Schweren Kreuzers
Prinz
Eugen
im Februar 1942 durch den Ka-
nal. „Cerberus“, so der Deckname, ist
zweifellos ein Ausrufezeichen gerade
im Zusammenwirken von See- und
Luftstreitkräften, das die Führung
wieder einmal darin bestärkt, ver-
meintlich richtig zu handeln. Die
Seekriegsleitung hingegen sieht sich
Abb.: picture-alliance/WZ-Bilddienst
Schlachtschiff
Bismarck
in See. Von seinem Untergang im Mai
1941 wird sich die deutsche Kriegsmarine nicht mehr erholen
3
TITEL
INHALT
8
Mit Rommel an
der Westfront
1914 noch ein unbekannter Zugführer, zeigt Erwin Rommel
in seinen ersten Kriegseinsätzen schon viele Qualitäten,
für die er später berühmt wird. Wir folgen seinen Spuren
Auf dem Weg
zum Mythos
Mit seinem Tod 1821 beginnt
der Aufstieg Napoleons zum
„Nationalheiligen“ Frankreichs
22
Warschauer Aufstand
Als die Rote Armee Anfang August 1944 vor den Toren
Warschaus steht, schlägt die polnische Heimatarmee
gegen die deutschen Besatzer los
60
4
Auftakt in Vietnam
38
Der Kampf um eine Landezone im
Ia-Drang-Tal wird 1965 zur Bewährungs-
probe für die US-Truppen in Vietnam
54
Wilhelm zu
Schaumburg-
Lippe
Der Graf setzt
Maßstäbe – als
Heeresreformer,
Kommandeur und
Technikpionier
8
Abb.: Scherl/SZ Photo, Haus der Geschichte Baden-Württemberg, p-a/Photo12, Interfoto/awkz, p-a/CPA Media, Slg. M&G, BArch F027391-0005, Johannes Öhquist (CC BY-SA 4.0), Slg. T. Anderson
TITEL
1914: Rommel an der Westfront
Der junge Leutnant Erwin Rommel kämpft im Bewegungskrieg der
ersten Wochen mit Risikobereitschaft, Spontanität und viel Eigensinn.
22
26
32
34
38
46
48
54
60
70
MENSCHEN & SCHICKSALE
Napoleons Tod vor 200 Jahren
Sein erstes Grab ist äußerst bescheiden – doch das wird sich ändern.
WAFFEN & TECHNIK
Sturmpanzer Brummbär
Giftgasangriff der Bundeswehr?
Eine Desinformationskampagne der Stasi
prangert Forschungen zu Kampfstoffen an
Als Durchbruchswaffe soll er die Landser im Stadtkampf unterstützen.
SPEZIAL
So funktioniert … ein Flammenwerfer
Stasi-Kampagne gegen die Bundeswehr
Die Schlacht im Ia-Drang-Tal
34
Die tragbaren Brandwaffen sind effektiv – und haben dennoch keine Zukunft.
SPEZIAL
1968 wird der Bundesrepublik unterstellt, sie plane einen Angriff mit Giftgas.
KRIEGE & SCHLACHTEN
1965 lernen die US-Truppen in Vietnam die Schlagkraft des Gegners kennen.
DOKUMENT
Vorstoß auf Dünkirchen
1940: Ein Lagebericht der HG A verdeutlicht Unsicherheiten im Westfeldzug.
SPEZIAL
Der Karabiner 98k in Israel
Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe
Ihre Unabhängigkeit erkämpfen sich die Juden auch mit Wehrmachtwaffen.
MENSCHEN & SCHICKSALE
Ab 1748: Wegweisender Militärreformer, Kriegsoffizier und Landesvater.
KRIEGE & SCHLACHTEN
Der Warschauer Aufstand
Die Ostsee-Division in Finnland
Titelthema
1944 wagen die Polen eine riskante Revolte gegen die deutschen Besatzer.
VERBÄNDE & EINHEITEN
70
1918: Marschziel Helsinki
Ein deutscher Großverband wird zu
Hilfe gerufen, um die Herrschaft linker
Revolutionäre in Finnland zu beenden
1918 greift ein Interventionsverband in den Finnischen Bürgerkrieg ein.
3
Kolumne
6
Panorama
68
Neu am Kiosk
RUBRIKEN
78
Service
80
Einst & Jetzt
82
Vorschau, Impressum
Wuchtiger
Brummbär:
Der Sturmpanzer
soll der Infanterie
an der Ostfront
neuen Schwung
verleihen
Zum Titelbild:
Erwin Rommel 1915
vor deutschen Infanteristen an der
Westfront 1914.
Bildquellen: Sammlung O. Richter,
SZ-Photo/Scherl, HFTJ, Interfoto/
Antiquariat Felix Lorenz, picture-
alliance (p-a)/akg-images
26
Militär & Geschichte
5
Zgłoś jeśli naruszono regulamin