Clausewitz 2020 05.pdf

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5/2020
September
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Oktober
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Der stärkste ieges
Panzer des Kr
Clausewitz
Böse Überraschung für die Kanadier
Das Magazin für Militärgeschichte
Der Königstiger
Schelde 1944
Historiker:
Die schwierigste Schlac
ht
des Krieges!
Mythos
Trifels
Sitz der
Staufer-
kaiser
Thailand 1941
Frankreichs kaum
bekannte Niederlage
SCHLACHTEN DER WELTGESCHICHTE
Peter der Große
So schuf er die ewige
Großmacht
Überraschender Erfolg
am Ende des Krieges
Bautzen
1945
Dienstag - Sonntag | 10:00 - 18:00
Feiertags und Juni - Sept. auch montags geöffnet
Das Panzermuseum
| über 150 Großgeräte auf 10.000 m²
| Panzer, LKW, Motorräder, Turmtrainer und Schnittmodelle
| Sonderausstellung „Lebensretter? Der Stahlhelm im Ersten Weltkrieg“
| Museumsshop und Cafeteria
daspanzermuseum
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
die von den Niederländern so ge-
nannte „Slag om de Schelde“ im
Herbst 1944 ist bis heute weitaus
weniger erforscht als viele andere
Schlachten im Westen und vor allem
als die militärischen Operationen an
der Ostfront. Daher trägt eine voraus-
sichtlich im Frühjahr 2021 auf den
internationalen
Markt kommen-
de Filmproduk-
tion über die
„Schelde-
Schlacht“ im
Zweiten Welt-
krieg nicht ohne
Grund den zum
Nachdenken an-
regenden Titel
The forgotten Battle
(Die
vergessene
Schlacht).
Denn die mehrwöchigen Kämpfe
zwischen alliierten und deutschen
Truppen an der Scheldemündung wa-
ren von großer, wenn nicht gar größter
Bedeutung für den weiteren Kriegsver-
lauf in Europa bis zur Kapitulation der
Wehrmacht im Mai 1945.
So stand für die Alliierten nicht nur
die Nutzung der belgischen Hafenstadt
Antwerpen als zentraler Umschlagplatz
wichtiger Nachschubgüter auf dem
Spiel, sondern im Grunde auch die Fä-
higkeit ihrer Streitkräfte, in der letzten
Phase des Zweiten Weltkriegs beson-
ders effektiv gegen Wehrmacht und
Waffen-SS kämpfen zu können.
Erfahren Sie in unserer aktuellen
Titelgeschichte „Schicksalsschlacht
an der Schelde“ alles Wissenswerte
über die verlustreichen Kämpfe, die
im Herbst 1944 Teile der Niederlande
und Belgiens erschüttert haben. Da-
mals lieferten sich die Soldaten bei-
der Seiten auf vielerorts schwierigs-
tem Terrain erbitterte und grausame
Gefechte. Vor allem in den Nieder-
landen, in Kanada und in Großbri-
tannien sind diese dramatischen
Ereignisse bis heute im kollektiven
Gedächtnis vieler Menschen tief
verankert.
Eine kurzweilige Lektüre mit
vielen neuen Erkenntnissen
wünscht Ihnen
Krieger, Söldner & Soldaten
Nathan Bedford Forrest – Dämon in Uniform
1861–65: Der auf eine neue Art agierende Forrest mischt mit geringen Mit-
teln die „Yankees“ auf – sein Gegner General William T. Sherman nennt ihn
einen „Teufel“, aber auch „den bemerkenswertesten Mann des Krieges“
D
er 1821 in Tennessee geborene Nathan
Bedford Forrest gehört zu den schillernds-
ten und umstrittensten Figuren des Amerikani-
schen Bürgerkriegs. Er ist ein Hitzkopf, der
sich immer wieder in Duelle, Schießereien,
Faustkämpfe und Messerstechereien verwi-
ckeln lässt. Aus armen Verhältnissen stam-
mend, schafft es der knallharte Selfmademan,
mit dubiosen Geschäften unsagbar reich zu
werden. Im Krieg wiederholt sich diese kome-
tenhafte Karriere: Vom einfachen Gefreiten
steigt er zum General auf. Als innovativer Tak-
tiker erfindet er – ohne je eine militärische Aus-
bildung genossen zu haben – neue und zu-
kunftsweisende Doktrinen der mobilen
Kriegführung, die sich in den waldreichen Ge-
genden seiner Hei-
mat bestens
bewähren.
Bewegt wird sich zu Pferde, gekämpft meistens
zu Fuß. Seine unglaublich schnell durchgeführ-
ten Manöver und Umgehungstaktiken verlan-
gen vor allem den Tieren das Äußerste ab – oft
brechen sie unter ihm zusammen. Vielen Mili-
tärhistorikern gilt Forrest als der brillanteste
Taktiker des Krieges. Und das, obwohl (oder
gerade weil) er unter einer sehr simplen Maxi-
me agiert: „Krieg heißt kämpfen und kämpfen
heißt töten.“ Ein dunkles Kapitel ist seine Be-
teiligung an einem Massaker, das sich im April
1864 während des Gefechtes um Fort Pillow
abspielt: Soldaten unter seinem Kommando
töten 300 – meist schwarze – Unionssoldaten.
Dies und seine spätere Mitgliedschaft im Ku-
Klux-Klan führen dazu, dass heute viele der
Bedford-Denkmäler (von denen es in den Süd-
staaten etliche gibt) demoliert oder offiziell
demontiert werden.
FAKTEN
Spitznamen:
„Magier auf dem Sattel“
Dienstzeit:
1861–65
Zugehörigkeit:
Armee der Konföderierten
Staaten von Amerika
Dienstrang und Einheit:
Lieutenant Gene-
ral bei der 7th Tennessee Cavalry
Wichtige Schlachten:
Schlacht von
Shilo (1862), Gefecht um Fort Pillow
(1864), Schlacht von Nashville
(1864)
Bevorzugte Taktik:
schnelle,
überfallartige Angriffe auf den
Gegner und die Sabotage von
Eisenbahnlinien und
Telegrafen-Verbindungen
Bekannt für:
sein Draufgänger-
tum, seinen Mut, seine Taktik
der mobilen Kriegführung und
seinen ungezügelten Hass
Forrest im Film:
In Ken Burns‘ elf-
stündiger Monumental-Dokumen-
tation
Der Amerikanische Bür-
gerkrieg
(1990) werden Forrest
und Abraham Lincoln als die
beiden einzigen echten Ge-
nies des Krieges bezeichnet
Kurioses:
Die Roman- und
Filmfigur Forrest Gump
ist nach Nathan Bedford
Forrest benannt
Dr. Tammo Luther
Verantwortlicher Redakteur
Eine einschüchternde Erscheinung:
Forrest (1821–1877) ist ein Hüne, ein
Kerl wie ein Baum – berüchtigt sind sei-
ne Kühnheit und seine unbändiger Hass
auf alle Yankees und Schwarzen, die
keine Sklaven sind. Militärisch gilt er
als Wunderknabe und einer der besten
Abb.: Johnny Shumate
Soldaten des Südens
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Clausewitz
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Inhalt
Titelgeschichte
|
Scheldemündung 1944
SCHWIERIGE STELLUNG:
Die deutschen Truppen entlang der
Scheldemündung sind ihren Gegnern
zahlenmäßig stark unterlegen.
Dennoch leisten sie – unterstützt von
kampferprobten Fallschirmjägern –
den allliierten Landungstruppen massi-
ven Widerstan. Immerhin geht es da-
rum, die Alliierten am Weitermarsch
Richtung Deutschland zu hindern
Foto: picture-alliance/United Archives/TopFoto
Schicksals-
schlacht
an der Schelde
5
KURZE FAKTEN
ZEIT:
2. Oktober bis 8. November 1944
ORT:
Scheldemündung (NL); Raum nördlich Antwerpen (B)
GEGNER:
Alliierte (v. a. Kanadier,
Briten)
/ Deutsches Reich
EREIGNIS:
Alliierte Landungsoffensive
BESONDERES:
Kämpfe auf zum Teil stark geflutetem Gelände
Titelthema
Schicksalsschlacht an der Schelde
..................................................
10
Alliierte Großinvasion im Westen 1944.
ALLIIERTE GROSSINVASION IM WESTEN 1944
Kampf mit den Fluten
.....................................................................................................
24
Außergewöhnliche Strapazen
für Alliierte und Deutsche.
Herbst 1944:
Der Sturm
alliierter
Truppen
auf die
Schelde-
mündung bricht
los. Sie sollen
den
wichtigen Nachschub-
weg nach
Antwerpen
freikämpfen. Denn erst wenn
dies
gelingt, können
die Alliierten
ihren Vormarsch fortsetzen.
Die 15.
Armee der
Wehrmacht indes versucht,
dies mit
aller
Macht zu verhindern
Von Lukas Grawe
Alliierter „Amphibien“-Angriff
.........................................................................
28
Waffen und Ausrüstung während der Schelde-Invasion.
KAMPF IN DER WASSERWELT
Morast, Regen und Flutwasser setzen den
S. 24
Soldaten enorm zu
EINSATZ VON SPEZIALGERÄT
Mit Amphibienfahrzeugen landen die
Angreifer an entscheidenden Stellen
S. 28
10
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11
Im Scheldemündungsgebiet im Westen
toben im Herbst 1944 erbitterte Kämpfe
zwischen
alliierten
Truppen und Verbän-
den der
15. Armee
der
Wehrmacht.
Letztere erwarten
den
Angriff
des
Gegners in gut eingegrabenen Stellungen
Foto:
picture-alliance/©dpa
Magazin
Neues zu Militärgeschichte, Ausstellungen und Büchern.
.....................
6
Schlachten der Weltgeschichte
Militärtechnik im Detail
Halber Panzer
.....................................................................................................................................
44
Der deutsche Schützenpanzerwagen SdKfz 251/1.
Menschen & Geschichten (Film)
Hitlers letzter Sieg
....................................................................................................................
32
Erbitterte Kämpfe im Raum Bautzen–Weißenberg 1945.
Akten, Dienste & Spione
Frankreichs Zerreißprobe
.........................................................................................
48
Dreyfus-Affäre: Politkrimi aus der Belle Époque.
Militär & Technik
Churchills Schattenarmee
.....................................................................................
38
Die Special Operations Executive, SOE.
4
König der Kampfpanzer
..............................................................................................
54
Panzerkampfwagen VI Ausführung B – Tiger II.
Magazin
Im Neuen Zeughaus der Festung König-
stein präsentiert das Militärhistorische
Museum der Bundeswehr die Daueraus-
stellung „Faszination Festung“
Foto: Procopter
Angriffs- und Verteidigungswaffen
werden präsentiert
Foto: picture-alliance/Sebastian Kah-
nert/dpa-Zentralbild/dpa
Die Dauerausstellung zeigt Großexpo-
nate zu verschiedenen Epochen
Foto: picture-alliance/Sebastian
Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
AUSSTELLUNGSTIPP
Faszination Festung
Neue Dauerausstellung des Militärhistorischen Museums auf der Festung Königstein
D
ie neue Dauerausstellung des Militärhis-
torischen Museums der Bundeswehr im
Neuen Zeughaus der Festung König-
stein präsentiert in zwölf Kapiteln mit mehr
als 200 Objekten und Bildern eine Kulturge-
schichte befestigter Orte und Festungen. Im
Zentrum stehen historische und moderne An-
griffs- und Verteidigungswaffen. Die Zerstö-
rungskraft der Feuerwaffen erzwang die Er-
richtung immer stärkerer Mauern. Mächtige
Festungen wie der Königstein entstanden. Sie
prägten die Art der Kriegführung noch bis
ins 20. Jahrhundert entscheidend. Bewe-
gungskrieg mit Panzern und der Krieg aus
und in der Luft veränderten die Anforderun-
gen an befestigte Orte.
Ein Rundgang greift auch Themenfelder
auf, die weit über den klassischen Festungs-
krieg hinausgehen: von Burgen als romanti-
sche Projektionsfläche und Rückzugsraum
bis zum wehrhaften Bürgertum auf der
Stadtmauer oder der Barrikade. Am Ende
der Ausstellung stehen Beispiele für gegen-
wärtige Sicherheitsbedrohungen und ein
Ausblick auf die sich daraus ergebenden
Herausforderungen an die Zukunft.
Kontakt:
Festung Königstein
- Neues Zeughaus -
01824 Königstein
Weitere Informationen zur Ausstellung „Faszi-
nation Festung“ – darunter zu den Öffnungszei-
ten – im Internet unter:
www.mhmbw.de/standorte/festung-koenigstein
oder www.festung-koenigstein.de
BUCHEMPFEHLUNG
Rettungsflieger der Luftwaffe
Studie zu Hubschrauberverbänden und Rettungsstaffeln der Luftwaffe
Ahrens’ Studie
liefert viele neue
Erkenntnisse
er Autor der detailreichen Studie, General-
major a. D. Hans-Werner Ahrens, erfahre-
ner Transportluftfahrzeugführer und letzter
Kommandeur des 2010 aufgelösten Lufttrans-
portkommandos, beschreibt unter Beteiligung
zahlreicher Zeitzeugen facettenreich und le-
bendig die Konzeption und den Aufbau, die
Organisationsstrukturen und Entwicklung der
Hubschrauberverbände und Rettungsstaffeln
der Luftwaffe sowie ihre fordern-
den Einsätze bis 1971.
Ahrens stellt die handelnden
Personen dieses wichtigen Dienst-
teilbereiches der Luftwaffe anschaulich und
gut lesbar in den Vordergrund. Der umfang-
reiche Anhang enthält unter anderem auch
Kurzbiographien des Führungspersonals
und Daten zu eingesetzten Luftfahrzeugen
sowie Lagekarten und eignet sich
hervorragend zum Nachschlagen
von Daten und Fakten aus jener
Zeit.
Hans-Werner Ahrens: Die Rettungsflieger der
Luftwaffe 1956 bis 1971. Konzeption – Aufbau –
Einsatz (=Schriften zur Geschichte der Deut-
schen Luftwaffe, Bd. 9), 280 Seiten, Paperback,
Berlin 2019, Preis: 19,80 Euro
6
Abb.: Carola Hartmann Miles-Verlag
D
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