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Christoph Graupner (1683-1760)

Artist: Nova Stravaganza, Siegbert Rampe
Album: Christoph Graupner - Orchestral Works Vol. 1  
Genre: Classical 
Styles: Baroque
Brand/Label: Musikproduktion Dabringhaus und Grimm (mDG)  
Item Number: 341 1121-2
Release Date: 2002

Sinfonia GWV 538 D-Dur
Ouverture GWV 429 Es-Dur
Konzert für 2 Flöten, 2 Violinen, Viola und B.c. GWV 321 e-Moll 
Ouverture GWV 439 E-Dur
Sinfonia GWV 578 G-Dur



In 1696 the German composer Christoph Graupner entered the Thomasschule in Leipzig, where J. S. Bach was later to teach. His period in Leipzig brought friendship with Telemann, then working in the city. In 1707 he moved to Hamburg as harpsichordist at the opera, later moving to Darmstadt where, in 1712, he became Kapellmeister to the Landgrave of Hessen-Darmstadt. He applied for the position of Thomascantor in Leipzig, after Telemann had withdrawn his candidacy, and was chosen in preference of J. S. Bach, but was compelled by his employer to remain in Darmstadt, where he remained until his death in 1760.

Disc reviews Morten Fuglestad "amazon.com"
Graupner's (1683-1760) music is full of surprises, and this is one of the best recordings I've come across (I own a dozen CD's with works of Christoph Graupner). Nova Stravaganza and Siegbert Rampe (leading from the harpsichord) has a fresh approach to this music, and their attention to both pitch and articulation is astonishing. The playing and the compositions are both very engaging. Graupner displays a total command of the possibilities of the baroque orchestra. The compositions are colorfull and full of "affetti". The style is never naive or sentimental, but always full of ambiguity, and never shallow. Graupner is one of those composers who always finds catchy tunes, and I think he is one of the most underrated of composers of the whole baroque era.

His style is quite learned and his fugues (i.e. the second movement of the e-minor-concerto for two flutes and strings and BC) are on par with those of Handel and Fasch. One of the most interesting works is the concerto in D with 2 horns and 2 flutes and orchestra - an extremely engaging study of the representation of princely power in art.

This recording is recommended on all accounts together with the vol 2 of DG's Graupner Orchestral works!

Disc reviews Tobias W. Pfleger "klassik.com"
Christoph Graupner gehört sicher nicht zu den allgemein geläufigen Komponisten des Barock. 1683 im sächsischen Kirchberg geboren, trat Graupner erstmals in Hamburg als Komponist in Erscheinung. Dort entstanden einige Opern, zum Teil in Zusammenarbeit mit Reinhard Keiser, zum Teil als eigene Werke. 1709 erfolgte der Ruf an den Hof Ernst Ludwigs, Landgraf von Hessen-Darmstadt, an dem Graupner bis zu seinem Tod im Jahre 1760 blieb. 

Graupners Instrumentalkompositionen rücken erst allmählich in den Blickwinkel des (wissenschaftlichen) Interesses, während hingegen sein Opernschaffen bereits weitgehend wissenschaftlich aufgearbeitet ist. Auf der vorliegenden Aufnahme finden sich nun zwei ‘Sinfonias’, zwei Ouvertüren und ein ‘Concerto’. Betrachtet man die 113 Symphonien Graupners, so zeichnen sich diese nicht gerade durch abwechslungsreiche Tonartenwahl aus: über ¾ dieser ‘Sinfonias’ stehen in G-Dur oder D-Dur, keine einzige in einer Moll-Tonart. Doch kompositorischer Reichtum erweist sich nicht (nur) in der Wahl der Tonart. In diesen Bereich gehört zum Beispiel die spezielle Behandlung von Instrumenten; und auf diesem Gebiet kann man Graupner durchaus als innovativen Kopf in der Riege bekannter Barock-Komponisten bezeichnen. Nicht nur, was zum Beispiel die Behandlung der Pauke angeht, auch andere instrumentalen Kräfte werden in durchaus ungewohnter Art und nicht gerade herkömmlichen Maß eingesetzt. Dies betrifft beispielsweise die vielseitige Verwendung von instrumentalen Spieltechniken (piazzicato bei Geigen). 
Leider treten in den hier eingespielten ‘Sinfonias’ keine Pauken auf, so dass uns ein kleiner instrumentaler Leckerbissen vorenthalten bleibt. Was jedoch der Aufnahme keinen Abbruch tut, denn das ausschließlich auf historischen Instrumenten spielende Ensemble ‘Nova Stravaganza’ bieten eine an Spielfreude kaum zu überbietende Darstellung dieser Werke. Freilich ist ein Vergleich mit anderen Einspielungen hier nicht möglich, da es sich um Ersteinspielungen dieser unbekannten Werke handelt. Dies soll jedoch den Wert dessen nicht mindern, sondern – ganz im Gegenteil – mehren, kann man (und sollte auch!) es doch als äußerst interessante Bereicherung des Repertoires betrachten. Warum die siebte Einspielung der ‘Brandenburgischen Konzerte’ kaufen, wenn es doch so abwechslungsreiche ‘Neuerscheinungen’ gibt? 

Und dass man es hier mit einer an Abwechslung keinesfalls mangelnden Aufnahme zu tun hat, merkt man bereits an den ersten Takten der ‘Sinfonia GWV 538’ in D-Dur für zwei Flöten, zwei Hörner, zwei Violinen und Basso continuo. Und bereits nach kurzer Zeit kann man Graupners kompositorische Handschrift erkennen, die sich darin offenbart, kleine motivische Bausteine in mehrmaliger Wiederholung zu bringen. Auch in der Ouvertüre zeigen sich einige individuelle Züge Graupners, zum Beispiel den Sätzen (eine beliebige Reihe von Tanzsätzen, denen eine traditionelle ‘Ouvertüre’ nach französischem Vorbild vorangeht und die dem ganzen Tanzzyklus seinen Namen gibt) ungewohnte Bezeichnung wie ‘L´Intrepidezza’ (Unerschrockenheit) oder ‘L´Inessorabilitá’ (Unerbittlichkeit) zu geben; dadurch rückt Graupner seine Musik in die Richtung ‘darstellender’ Formen, gibt seinem Hörer quasi einen Fingerzeig, wie dieses Stück zu hören sei. Sein ‘Concerto GWV 321 für zwei Flöten (traversiere) zwei Violinen, Viola und basso continuo verbinden verschiedene Formen miteinander: zum einen (traditionelle) fugierte Abschnitte und (eher innovative) selbstständige, motivische Bildungen. 

In der Darstellung dieser Werke besticht Nova Stravaganza durch instrumentales Können (allein die Hörner verdienen großes Lob) und interpretatorische Finesse, so dass man sich nur wundern kann (der Name ‘Stravaganza’ ist also absolut gerechtfertigt!). Das Ensemble um Siegbert Rampe am Cembalo spielt diese Werke mit viel Verve und Elan. Aber auch was die eher ‘technischen’ Aspekte, wie Intonationssicherheit oder Klangbalance und Abstimmung innerhalb des Ensembles betrifft, wird hier auf sehr hohem Niveau musiziert. Zudem verfällt dieses Ensemble glücklicherweise nicht der Manier, fast sportive Tempi anzuschlagen, wie es gelegentlich Vertreter der sogenannten ‘historischen Aufführungspraxis’ zu tun pflegen. Insgesamt handelt es sich hier interpretatorisch um eine ausgewogene Einspielung mit durchaus pfiffigem Zugriff auf diese eher unbekannten Werke. Eine interessante, abwechslungsreiche Bereicherung des Repertoires! Was den Klang betrifft, so ist diese Aufnahme absolut überzeugend; so plastische, detailreiche, fein abgestufte Aufnahmen findet man nicht sehr oft. Wie für MDG gewohnt, in ‘natürlicher’ Konzertraumakustik aufgenommen, entfalten diese historischen Instrumente einen individuellen, unverwechselbaren Klang, der die Transparenz dieser Werke unmittelbar sinnfällig macht. Eine besondere Erwähnung verdient noch das sehr informative Beiheft, in dem interessante Details zu den eingespielten Werken enthalten sind.

http://magazin.klassik.com/reviews/reviews.cfm?TASK=REVIEW&RECID=2095&REID=1243

http://www.amazon.com/Christoph-Graupner-Orchestral-Overtures-Stravaganza/dp/B000068PYC

http://www.allmusic.com/album/christoph-graupner-orchestral-works-mw0002014164

http://www.bach-cantatas.com/Lib/Graupner-Christoph.htm
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