Archäologie in Deutschland 2020 02-03.pdf

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AiD
|
n DeutschlanD
01
2020
Februar – März
aid-magazin.de
Transalpine
Migration
€ (D) 11,95
01
GrabunGen
und Funde in Trier
Neues aus der größten
Römerstadt nördlich
der Alpen
Seite 8
naTionalpark
Serra da Capivara
4
190842
Altsteinzeitliche Felskunst
im brasilianischen UNESCO-
Welterbe
Seite 14
WellneSS in
der bronzezeiT
Opferfunde aus dem
Mineralbrunnen in
St. Moritz
Seite 38
511959
Vom Quacksalber
zum Mediziner
Bezugnehmend auf die mitreißende Erzählung „Der Medicus“ von
Noah Gordon zeigt das Historische Museum der Pfalz eine kulturhis-
torische Schau zur Geschichte der Medizin. Sie zeigt, wie das antike
Wissen über Rom und Byzanz in den arabischen Raum gelangte und
im 11. Jahrhundert nach Europa zurückkehrte, wo es auf die Welt der
Klostermedizin traf. Großformatige Abbildungen ausgewählter Leih-
gaben zeichnen den Katalogteil des Begleitbandes aus.
Ausstellung
vom 8.12.19
bis 21.6.20
in Speyer
Hrsg. von Alexander Schubert für die Stiftung Historisches
Museum der Pfalz Speyer m. Wolfgang Leitmeyer und
Sebastian Zankel
Medicus
Die Macht des Wissens
2019. 256 S. mit etwa 240 farbigen Abb., 24 x 28 cm, kart. wbg Theiss, Darmstadt.
€ 30,00 • ISBN 978-3-8062-4103-7
wbg-wissenverbindet.de
Editorial
Der »Herrn von Boil-
städt«: Schau mir in
die Augen!
Seite 46
Über die Alpen
Liebe Leserinnen und Leser,
selten werden Sie eine Ausgabe der AiD in Händen gehalten haben mit so vielen Artikeln, in denen es sich um
den antiken Menschen als solchen handelt. Unser Schwerpunktthema untersucht die Frage der Mobilität bzw.
der Migration über die Alpen hinweg in der späteren Bronze-, der Eisen- und während der Römerzeit. Mittels sta-
biler Isotope, insbesondere Strontium und Blei, sollten aus verschiedenen Friedhöfen die Individuen, die »nur«
fremdes Material als Beigaben in die Gräber bekommen hatten, von denen unterschieden werden, die tatsäch-
lich fremd waren, und es soll untersucht werden, wo sie herkamen. Die in diesen Epochen vorherrschende
Brandbestattung bildete dabei eine besondere Herausforderung, vor allem aber auch eine Einschränkung. We-
gen der aus dem Wasser und den Nahrungsmitteln stammenden, in den Knochen allmählich eingelagerten Ma-
terialien können jeweils nur die letzten 10 bis 15 Lebensjahre beurteilt werden – danach wäre der unterschrei-
bende bekennende Schwabe Sommer mittlerweile ein Oberbayer! Dass unter anderen Umständen mehr he-
rauszuholen ist, zeigt ein in Thüringen gefundener, unverbrannt beigesetzter Osteuropäer aus dem 6. Jh. n.Chr.
Seinem Aussehen mit blauen Augen und blondem Haar hat man sich nach aufwendigen Analysen mit forensi-
schen Methoden genähert. Dem Leitthema wird dann noch in einem Gespräch mit dem
Anthropologen Joachim Wahl – unseren regelmäßigen AiD-Lesern wohlbekannt – ein
Sahnehäubchen aufgesetzt.
Wie die Hinterlassenschaften dieser Menschen auf unterschiedlichste Weise Fragen
hervorrufen und unsere Fantasie anregen, kommt in den übrigen Aufsätzen zum Aus-
druck: Von den Felszeichnungen brasilianischer Ureinwohner – entstanden womöglich
lange vor den bisher festgestellten ältesten Einwanderern auf dem amerikanischen
Kontinent –, bronzezeitlichen Quellopfern in St. Moritz – nach über 110 Jahren endlich
jahrgenau datiert –, über das vielfältige römische Trier mit seinen eindrucksvollen Mo-
numenten und der noch immer nicht wirklich verstandenen spätrömischen Palastanla-
ge von sage und schreibe mindestens 300 × 800 m Ausdehnung hin zu mittelalterlichen
Grubenhäusern in Paderborn. Den Spuren der Vergangenheit nachgehen bzw. gar in die
Geschichte regelrecht eindringen können Sie abschließend auf den Erlebnispfaden in
Ehrenkirchen am südlichen Schwarzwaldrand.
Viel Freude dabei und beim Lesen wünscht
Ihr C. Sebastian Sommer,
Landeskonservator, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
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INHALT
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Wie mobil war der Mensch der Vorzeit? Zur Beantwortung
dieser Frage untersuchen unsere Autoren Fundplätze
von der Spätbronzezeit bis in die römische Kaiserzeit nörd-
lich und südlich der Alpen. Dabei verließen sich die Forscher
nicht allein auf archäologische Methoden: Ausgefeilte mathe-
matische und naturwissenschaftliche Verfahren können im
Idealfall die Wanderungsbewegungen der Menschen in der
Vorzeit sichtbar machen.
THEMA
18 Transalpine Migration
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30
34
Aussagekraft von Isotopen im Skelett
Zwischen Bayern und Tirol –
Mobilität in der späten Bronzezeit
Über Brenner und Reschen –
die frühe Fritzens-Sanzeno-Kultur
Zähes Beharren in Raetien
Fremd ist der Fremde nur in der Fremde
Trier – Colonia Augusta Treverorum –
blickt auf eine lange Forschungs-
geschichte zurück. Grabungen und Pro-
jekte haben in den vergangenen Jahren
zahlreiche neue Funde zutage gefördert.
Unser Autor ist als Direktor des Rheini-
schen Landesmuseums Trier die erste
Adresse für eine wissenschaftliche
Bestandsaufnahme.
8
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14
Den Nationalpark Serra da Capivara im
Nordosten Brasiliens kennt außerhalb
von Fachkreisen kaum jemand. Uralte
Felskunst zeugt von der Erschließung
Amerikas durch Jäger und Sammler. Das
UNESCO-Welterbe dient nicht nur der
Wissenschaft, sondern auch zur Erschlie-
ßung der abgelegenen Region.
INHALT
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Editorial
Im Blickpunkt
Forschung
Im Westen nichts Neues?
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Weltweit
Uralte Felskunst
in Brasilien
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Thema:
Transalpine Migration
Europa
Quellopfer in St. Moritz
Interview
Der Herr der Knochen –
ein Gespräch zum Abschied
Report
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Das Gesicht des
»Herrn von Boilstädt«
in Thüringen
Verlassen, vergessen,
wiederentdeckt
Aktuelles aus der
Landesarchäologie
Archäologische
SEHENS
Wanderwege im
WERT
Schwarzwald – Erlebnis-
pfade Ehrenkirchen
Bergbaupfad im Ehren-
stetter Grund – Sagen-
umwobene Schächte und
Legenden vom Goldschatz
Wissenswert
Autoren dieses Hefts
Impressum
Bücher und Medien
Ausstellungen
Bildnachweis
Rätsel
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Den heilkräftigen Mineralbrunnen im Schweizer Kurort
St. Moritz schätzten schon die Menschen der Bronzezeit:
Um 1411 v. Chr. fasste man die Quelle und versenkte darin
Waffen und Schmuck – der einzige bronzezeitliche Sied-
lungsbeleg im Oberengadin. Die Funde wurden jüngst
mit modernen Methoden untersucht.
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Der Anthropologe Joachim Wahl ist seit
Anfang des Jahres im Ruhestand. Er arbeitete
über 35 Jahre für die archäologische Denkmal-
pflege und lehrte als Professor an der Uni-
versität Tübingen. Wer wäre geeigneter zu
erklären, wie bedeutsam die Anthropologie
für die Archäologie ist und welche Fortschritte
die Wissenschaft vom Menschen in den
letzten Jahrzehnten ermöglichte.
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2013 wurde in Thüringen der »Herr von Boilstädt«
ausgegraben: ein bedeutender Mann, bestattet
in einer hölzernen Kammer. Er trug seine Waffen
und hatte reiche Beigaben. Für eine Ausstellung
in Weimar hat man dem merowingischen Krieger
ein Gesicht gegeben – mit den kriminalistischen
Methoden des amerikanischen FBI.
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