Spektrum der Wissenschaft Die Woche 2019 46.pdf

(9157 KB) Pobierz
NR
DIE WOCHE
46
>
Erster neuer HIV-Stamm
seit 20 Jahren beschrieben
>
Schwarze Löcher
14.11.
in Serienproduktion
>
Schluckauf hilft Babys Gehirn
2019
TITELTHEMA:
PHYSIK
Der magische Winkel
Wenn man zwei Schichten der Kohlenstoffvariante
Graphen gegeneinander verdreht, fließt Strom verlustfrei
hindurch. Der Schlüssel zu einer Materialrevolution?
SPL AIN2ME / GE T T Y IMAGES / ISTOCK
ALTER
Haarausfall mit Eigenblut
stoppen?
TRINKWASSER
YE VGENIY SAMBULOV / GE T T Y
IMAGES / ISTOCK
Sauberes Wasser macht
immer mehr Aufwand
PSYCHIATRIE
CASARSAGURU / GETTY IMAGES / ISTOCK
»Schizophrenie
gibt es nicht«
THE ASIS / GE T T Y IMAGES / ISTOCK
EDITORIAL
Daniel Lingenhöhl
Chefredakteur von »Spektrum der Wissenschaft«
und »Gehirn&Geist«
E-Mail: lingenhoehl@spektrum.de
Twitter: @lingenhoehl
IMPRESSUM
Chefredakteur:
Dr. Daniel Lingenhöhl (v.i.S.d.P.)
Redaktion:
Jan Dönges, Lars Fischer, Robert Gast, Christiane Gelitz,
Dr. Jan Osterkamp, Karin Schlott, Daniela Zeibig
Art Director Digital:
Marc Grove
Layout:
Oliver Gabriel, Marina Männle
Schlussredaktion:
Christina Meyberg (Ltg.),
Sigrid Spies, Katharina Werle
Bildredaktion:
Alice Krüßmann (Ltg.), Anke Lingg, Gabriela Rabe
Verlag:
Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH,
Tiergartenstr. 15-17, 69121 Heidelberg, Tel. 06221 9126-600,
Fax 06221 9126-751; Amtsgericht Mannheim, HRB 338114,
UStd-Id-Nr. DE229038528
Geschäftsleitung:
Markus Bossle
Marketing und Vertrieb:
Annette Baumbusch (Ltg.),
Michaela Knappe (Digital)
Leser- und Bestellservice:
Helga Emmerich, Sabine Häusser,
Ilona Keith, Tel. 06221 9126-743, E-Mail: service@spektrum.com
Bezugspreise:
Einzelausgabe € 1,99.
Im Abonnement jährlich:
€ 48,00; ermäßigt € 36,00.
Alle Preise verstehen sich inkl. Umsatzsteuer.
Anzeigen:
Wenn Sie an Anzeigen in »Spektrum – Die Woche« interes-
siert sind, schreiben Sie bitte eine Mail an service@spektrum.com
Liebe Leserin, lieber Leser,
seit ich als Wissenschaftsjournalist arbeite (und das
sind nun auch schon 15 Jahre), lese ich immer wie-
der über Fortschritte bei Supraleitern. Doch meistens
Folgen Sie uns:
handelte es sich dabei um kleine Verbesserungen und
winzige Steigerungen der Temperatur, bei der die Su-
praleitung einsetzen sollte. Mittlerweile scheint sich
aber wirklich etwas zu tun. Steht eine Revolution an?
Ein schönes Wochenende wünscht
Sämtliche Nutzungsrechte an dem vorliegenden Werk liegen bei
der Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH. Jegliche
Nutzung des Werks, insbesondere die Vervielfältigung, Verbreitung,
öffentliche Wiedergabe oder öffentliche Zugänglichmachung, ist
ohne die vorherige schriftliche Einwilligung des Verlags unzulässig.
Jegliche unautorisierte Nutzung des Werks berechtigt den Verlag
zum Schadensersatz gegen den oder die jeweiligen Nutzer. Bei jeder
autorisierten (oder gesetzlich gestatteten) Nutzung des Werks ist die
folgende Quellenangabe an branchenüblicher Stelle vorzunehmen:
© 2019 (Autor), Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft
mbH, Heidelberg. Jegliche Nutzung ohne die Quellenangabe in
der vorstehenden Form berechtigt die Spektrum der Wissenschaft
Verlagsgesellschaft mbH zum Schadensersatz gegen den oder die
jeweiligen Nutzer. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und
Bücher übernimmt die Redaktion keine Haftung; sie behält sich vor,
Leserbriefe zu kürzen.
2
INHALT
RUBRIKEN:
SEITE
20
PH YSIK
Der magische Winkel
4
BILD DER WOCHE
Felskunst in Falschfarben
45
RE ZENSION
»Das Geheimnis um die erste Zelle« von
Ulrich C. Schreiber
48
FREISTE T TERS FORMELWELT
Eine Matrix mit beeindruckendem Namen
NE WS
MIKEMAREEN / GE T T Y IMAGES / ISTOCK
6
VIREN
Erster neuer HIV-Stamm seit
20 Jahren beschrieben
7
TRINK WAS SER
ASTROPHYSIK
Schwarze Löcher in Serienproduktion
SEITE
30
A LTER
Haarausfall mit
Eigenblut stoppen?
UNSPL ASH / E THAN SYKES
Sauberes Wasser macht
immer mehr Aufwand
SEITE
35
9
KOE VOLUTION VON BLÜTEN UND INSEK TEN
Bernsteinkäfer ist weltältester
Blütenliebhaber
12
WACHSEN UND ENT WICKLUNG
Schluckauf hilft Babys Gehirn
14
FLÜS SE
Warum der Nil konstant nach Norden fließt
PSYCHIATRIE
»Schizophrenie gibt es nicht«
OZGURDONMA Z / GE T T Y IMAGES / ISTOCK
CATL ANE / GE T T Y IMAGES / ISTOCK
SEITE
39
17
PA ZIFIK
Mikroplastik auf dem Kinderteller von
Ozeanfischen 
3
BILD DER WOCHE
WIEDERHERGESTELLT
Felskunst in Falschfarben
von Karin Schlott
4
JOHAN WINGBORG, UNIVERSITÄT GÖTEBORG
BILD DER WOCHE
A
n der kahlen Felswand von
Tumlehed lassen sich heute
nur noch rötliche Schemen
wahrnehmen: das verblass-
te Bild eines Hirschs oder
Elchs sowie ein paar Striche und Linien. Um
die Felsbilder im Südwesten von Schweden
klarer zu erkennen, haben sich Archäolo-
gen von der Universität Göteborg mit einer
Fotosoftware beholfen. Am Computer wa-
ren die Bilder dann nicht nur deutlicher zu
erkennen, die Forscher entdeckten auch
neue, bislang unbekannte Darstellungen
von Booten, menschlichen Figuren und Tie-
ren, wie sie im »Oxford Journal of Archaeo-
logy« berichten. Vergleichbare Schiffsmoti-
ve sind auch von anderen Fundorten in
Fennoskandinavien (Norwegen, Schweden,
Finnland, Karelien und Halbinsel Kola) be-
kannt, die aus der späten nordischen Stein-
zeit zwischen 4200 und 2500 v. Chr. stam-
men. Sie zeigen vermutlich die Boote von
Fischern, Robben- und Waljägern.
Bettina Schulz Paulsson, Christian Isen-
dahl und Frederik Frykman Markurth von
der Universität Göteborg machten die Fels-
malereien mit Hilfe des Programms
DStretch sichtbar, das die NASA ursprüng-
lich für die Nachbearbeitung von Bildern
des Mars-Rovers Opportunity entwickelt
hatte. Archäologen nutzen das Programm
inzwischen standardmäßig, um die Digital-
aufnahmen von Felsbildern im Falschfar-
benmodus zu bearbeiten und die Farbwer-
te von verblichenen Darstellungen zu sätti-
gen. Als Schulz Paulsson und ihre Kollegen
die Methode auf die Felsbilder in Tumlehed
anwendeten, einem Küstenort zirka 14 Kilo-
meter außerhalb von Göteborg, entdeckten
sie auf den bearbeiteten Fotos folgende,
zum Teil übereinanderliegende Bilder: ei-
nen Seehund, einen Wal, anthropomorphe
Gestalten sowie Boote, deren Bug mit einer
Art Galionsfigur geschmückt ist – einem
Elchkopf. Die Seeleute, so die Vermutung
der Forscher, sind als kurze, aufrechte Stri-
che im Bootsrumpf wiedergegeben.
Der südlichste Fundort fennoskandinavi-
scher Bootsbilder
Bilder von solchen Booten kennen die Ar-
chäologen bislang nur von Felsmalereien
und Ritzbildern in Finnland, Russland, dem
nordöstlichen Norwegen und dem nördli-
chen Schweden. Tumlehed stellt nun den
südlichsten Fundort dar. Bettina Schulz
Paulsson wertet die Bootsbilder als Hin-
weis, dass steinzeitliche Wal- und Robben-
jäger aus dem östlichen und nördlichen
Fennoskandinavien mit ihren Schiffen bis
Tumlehed gefahren sind. »Hirsche, Rentie-
re und Elche sind häufig dargestellte Bild-
motive in der fennoskandinavischen Bild-
kunst«, erklärt Schulz Paulsson. »Diese
Tierarten waren eine wichtige Jagdbeute,
übernahmen aber womöglich auch eine
wichtige symbolische und spirituelle Rolle
für die Gemeinschaften.«
Wie alt die Felsbilder von Tumlehed
sind, war bisher nicht klar. Durch den stilis-
tischen Vergleich mit datierten ähnlichen
Schiffsbildern in Fennoskandinavien ge-
hen die Forscher nun davon aus, dass die
Felsmalereien von Tumlehed vor ungefähr
6200 und 4500 Jahren entstanden waren.
Die Archäologen haben zudem mit Hilfe
eines tragbaren Röntgenfluoreszenzgeräts
die Pigmentbestandteile der Malereien be-
stimmt. Die Messungen ergaben, dass ver-
schiedene Farben verwendet wurden und
die Malereien in mindestens zwei Phasen
aufgebracht wurden. Wie viel Zeit zwischen
den Malphasen lag, lässt sich allerdings
nicht festlegen.
5
Zgłoś jeśli naruszono regulamin