2021 04 SCHIFF CLASSIC.pdf

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Magazin für Schifffahrts- und Marinegeschichte
4/2021 Juni
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DK: DKK 99,95
04
4 198450 009509
Die KdF-Schiffe
Kreuzfahrten
im „Dritten Reich“
Fregatten-Klasse 122:
„Terra-X“-Star im Interview
Wilhelm Canaris:
Abwehr-Chef
Tauchexperte
über den Zauber
Nach
Lusitania-Versenkung
1915:
zwischen NS und Widerstand der Unterwasser-Archäologie Weitere Feindfahrten von SM U 20
Die stählerne Fürstin
Jetzt neu
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Schiff Classic Extra
erzählt
die einzigartige Geschichte
des berühmtesten Schlacht-
schiffes aller Zeiten:
der Bismarck, dem Stolz
der Kriegsmarine.
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EDITORIAL
der Untergang des deutschen Schlachtschiffes
Bismarck
vor 80 Jahren, am 27. Mai 1941, hat
die Redaktion veranlasst, ein umfangreiches
Schiff Classic Extra
zum Thema herauszugeben,
das seit wenigen Wochen für Sie bereitliegt.
Während der Beschäftigung mit diesem auch
in seiner Nachwirkung immer noch epochalen
Ereignis habe ich mir die Frage gestellt, was
die Kriegsmarine mit vier Schlachtschiffen,
von denen bei Kriegsbeginn zwei im Dienst
standen und im Mai 1941 das erste verloren
ging, in einem Krieg gegen die zigfach überle-
gene Royal Navy eigentlich bezweckte. Vier
Schlachtschiffe!
Die bitteren Erfahrungen des Ersten Welt-
kriegs lehrten, dass man Schlachtschiffe nicht
aufsparen durfte – weder für eine eventuelle
„Entscheidungsschlacht“ noch als Faustpfand
für unkalkulierbare politische Ereignisse. Für
den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Groß-
admiral Erich Raeder stand daher fest, seine
teuren, gewiss prestigeträchtigen, vor allem
aber hochgradig kampfkräftigen Giganten jetzt
in eine Schlacht zu werfen. So verfügte er in
seinem Erlass vom Mai 1940, nur wenige Mo-
nate nach der unrühmlichen Selbstversenkung
des Panzerschiffes
Admiral Graf Spee:
„Eine
Kriegsmarine, welche in kühnem Einsatz gegen
den Feind geführt wird und hierbei Verluste
erleidet, wird nach dem Siege in vergrößer-
tem Umfange wieder erstehen, hat sich dieser
Einsatz aber nicht gefunden, so wird ihre Exis-
tenz auch nach dem gewonnenen Kriege be-
droht sein.“
Offenbar hat der Oberbefehlshaber das mari-
time Selbstverständnis vor alle operativen und
strategischen Erwägungen gestellt. „Nie wieder
1918!“ war ein Mahnmal, das er beständig bei
sich trug und das ältere Marineoffiziere in der
Seekriegsleitung verstanden. Hingegen dürfte
dieser Aspekt für jüngere Frontoffiziere, die
nicht mehr im Tirpitz’schen Geist erzogen wor-
den waren, die Einheiten aber nach Raeders
Vorgaben zu führen hatten, von nachrangiger
Bedeutung gewesen sein.
Tradition als Mittelpunkt von praktischer
Operationsführung im Krieg? Als die ersten
Schlachtschiff-Operationen wenig dramatisch
und ziemlich ergebnislos verliefen, wurde
Raeder nervös, und er verspürte erst Erleichte-
rung beim erfolgreichen Unternehmen „Berlin“
Anfang 1941:
Scharnhorst
und
Gneisenau
wirk-
ten weit in den Atlantik hinein, und im weiteren
Frühjahr bot sich tatsächlich die einmalige
Chance, die britische Seeherrschaft zu erschüt-
tern und damit einem traditionellen Muster zu
folgen.
Bismarck, Tirpitz, Gneisenau,
dazu der
Schwere Kreuzer
Prinz Eugen
waren gemein-
sam durchaus in der Lage, das Kräfteungleich-
gewicht zu deutschen Gunsten zu verschieben.
Dass es bei einem „teelöffelweisen“ Einsatz
blieb, wie Flottenchef Admiral Günther Lütjens
resigniert feststellte, weil nur
Bismarck
und
Prinz Eugen
für „Rheinübung“ bereitstanden,
zeigte das Dilemma in seinem vollen Ausmaß:
Beide Schiffe fuhren in eine äußerst riskante
Verlegenheitsoperation, die dennoch dem
Raeder’schen Gesetz gehorchte. Nach dem
Untergang der
Bismarck
mischte sich Hitler
massiv in die Seekriegführung ein – und ent-
schied gegen die überkommenen maritimen
Traditionen.
Eine spannende Lektüre und immer eine
Handbreit Wasser unter dem Kiel wünscht
Dr. Guntram Schulze-Wegener,
Fregattenkapitän der Reserve,
Herausgeber und
Verantwortlicher Redakteur
Schlachtschiff
Bismarck,
vom
Schweren Kreuzer
Prinz Eugen
aus
fotografiert, im Frühjahr 1941
Foto: picture-alliance/WZ-Bilddienst
„Großadmiral Raeder
stellte das maritime
Selbstverständnis
(nie wieder 1918!) vor
alle operativen und stra-
tegischen Erwägungen“
SCHIFFClassic 4
| 2021
3
FREGATTEN DER KLASSE 122
Die Besten
In Zeiten des Kalten Krieges angeschafft,
dienten die acht Mehrzweckschiffe
der Bundesmarine/Deutschen Marine
auch nach 1990 als hochmoderne
Kampfkomponente im Bündnis
Foto: U.S. Navy
12
Das Schicksal
von SM U 20
Was geschah mit dem
deutschen U-Boot,
nachdem es den
britischen Passagier-
dampfer
Lusitania
1915 versenkt hatte?
62
Einmal eine
Kreuzfahrt …
Die Schiffe der KdF-
Flotte waren im „Dritten
Reich“ beliebt und Törns
mit ihnen begehrt
52
4
INHALT
24
40
Admiral Wilhelm Canaris: Wer war er wirklich?
Spion, überzeugter Nationalsozialist oder Hitler-Gegner? Das
Geheimnis eines Marineoffiziers, der viele Gesichter hatte
DAS BESONDERE BILD
Untergang der
Laconia
Versenkung des britischen Truppen-
transporters durch U 156 und die Folgen
MODELLBAU
6
Von Manhattan Island in den Atlantik
MARITIMES PANORAMA
60
RMS Olympic
in 1:200
Die unbekannte Schwester der
Titanic
SPURENSUCHE
8
Wissenswertes rund um die Seefahrt
TITEL
62
Im Namen des Kaisers
Einsätze von U 20 im Ersten Weltkrieg
DAS INTERVIEW
12
Acht Fregatten, viele Aufträge
Die Marine der Bundesrepublik Deutschland brillierte
mit ihren Mehrzweckschiffen der
Bremen-Klasse
TRAGÖDIEN ZUR SEE
68
Archäologie unter Druck
Der Forschungstaucher Dr. Florian Huber im Gespräch
STRATEGIE & TAKTIK
24
Der „Laconia-Fall“ 1942
So radikalisierte sich der Seekrieg
SEEMANNSCHAFT & BORDLEBEN
74
„Blue Water School“
Eine Seekriegstheorie verändert die Welt
HISTORISCHE SEEKARTEN
28
Kampf mit Kannibalen
Was die Männer von
SMS Albatros
erlebten
KATASTROPHEN & SCHICKSALE
80
Carta Pisana
Die älteste erhaltene Nautikkarte
78
79
82
36
Verschollen im Nordatlantik
Warum ging der Frachter
Melanie Schulte
1952 unter?
PERSÖNLICHKEITEN
RUBRIKEN
Museum
Rätsel
Vorschau/Impressum
40
Im Zwielicht
Hitlers Abwehrmann Admiral Canaris
TECHNIK & GERÄT
48
Schiffsmasten
Ihre Entwicklung in der Geschichte
FASZINATION SCHIFF
Mast have!
Seit der Antike
unentbehrlich, wurden
Schiffsmasten im Lauf der
Jahrhunderte beständig
modernisiert
52
Traumschiffe des NS-Regimes
Robert Ley, Wilhelm Gustloff
& Co.
Titelbild:
Die
Niedersachsen
2004 in einem NATO-Verband;
hinter ihr das U-Boot-Begleitschiff
USS Emory S. Land
Titelfotos:
U.S. Navy, Interfoto/Austrian National Library/
Weltbild, picture-alliance/akg-images (2), BArch 201-14-09-
48-047, Blaise Tassou
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5
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