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Videokurs
Mündliche Prüfung für
Heilpraktiker Psychotherapie
Skript zum Kapitel/Modul 5 Fall/Lektion 1
Prüfungsprotokoll
- Der kontaktscheue junge Mann
-
Version: 1.0
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Skript zum Kapitel/Modul 5 Fall/Lektion 1
Fallbeschreibung des Amtsarztes:
Ein 18jähriger Mann beschreibt, dass er sehr ungern Kontakt zu anderen Menschen hat und
diese zunehmend vermeidet.
Anamnese/psychopathologischer Befund:
1)
Kontakt-
Wie wirkt der Patient auf mich?
Der Patient sieht ungepflegt aus, ist sehr schlank und im Kontakt aufgeregt. Er zittert,
ist still und es ist schwer mit ihm ins Gespräch zu kommen. Er wirkt niedergedrückter
Stimmung.
Was sind seine
aktuellen Beschwerden?
Er fühle sich unwohl sobald er Kontakt zu anderen Menschen habe und vermeide diese
immer mehr.
Seit wann
ist das so,
wie oft?
Seit ca. 1 Jahr. Er habe noch nie viele Kontakte gehabt aber seit einem Jahr falle es ihm
zunehmend schwer und er vermeide soziale Begegnungen. Anfangs sei diese
Unsicherheit nur in einigen Situationen aufgetreten, aktuell aber in so gut wie jeder
sozialen Begegnung.
Kann der Patient einen
Auslöser
benennen?
Der Patient kann keinen Auslöser benennen.
Wie sind die Reaktionen aus dem
Umfeld
(Freunde/Familie)?
Seine Freunde ziehen sich immer mehr zurück. Seine Mutter macht sich große Sorgen.
Gabe es das schonmal?
(Rezidiv)
Gab es schonmal das
Gegenteil
davon, andere
Auffälligkeiten?
In diesem Ausmaß noch nie, auch wenn er immer zurückhaltend war, so hatte er
dennoch Freunde.
Familienanamnese-
Gibt es in der Familie psychische Auffälligkeiten?
Ja. Sein Vater leide unter einer paranoiden Schizophrenie, sei aktuell untergebracht.
Seine Mutter sei depressiv verstimmt, mache sich viele Sorgen um Vater und Sohn.
Sozialanamnese:
Der Patient lebe bei seinen Eltern. Er ist Schüler, gehe aufs Gymnasium. Aktuell könne
er aufgrund der Symptomatik nicht mehr zur Schule gehen, ist krankgeschrieben. Er
habe aktuell keinen Kontakt zu Freunden, spiele sehr viel an seinem Computer.
Biographische Anamnese-
wie war der Erziehungsstil?
Es gebe eine sehr wertschätzende, liebevolle Atmosphäre zuhause. Seine Kindheit und
Jugend sei überschattet von der Erkrankung seines Vaters, habe sich viele Sorgen um
seinen Vater gemacht. Er habe dadurch auch kein gutes Bild von Psychiatrien.
Somatische Anamnese:
vegetative Symptome
Keine ärztlichen Befunde. Er leide unter Schlafstörungen, schlafe erst sehr spät ein,
unruhig und fühle sich morgens sehr unausgeschlafen. Er schlafe tagsüber aufgrund
seiner Müdigkeit. Er esse sehr unregelmäßig und ungesund.
Medikamente/Alkohol/Drogen:
Der Patient konsumiert Cannabis. Der Patient erfüllt die Kriterien einer
Cannabisabhängigkeit (siehe Inhaltselement Suchtanamnese).
Impulskontrolle-
Gewalt gegen sich selbst oder andere?
Unauffällig
Suizidalität?
Nicht gegeben
Bewusstsein?
Keine Auffälligkeiten.
Orientierung?
Patient ist zeitlich, situativ und zur Person orientiert.
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15)
Version: 1.0
Skript zum Kapitel/Modul 5 Fall/Lektion 1
16)
Aufmerksamkeit/Konzentration/Gedächtnis?
Patient berichtet, er könne sich kaum konzentrieren, es sei dadurch zu einem
Leistungsabfall in der Schule gekommen.
17)
Ängste/Zwänge/Phobien?
Der Patient habe Sorge, er könne im Zentrum der Aufmerksamkeit von anderen stehen.
Er habe Angst, andere Menschen könnten über ihn lachen und über ihn schlecht reden.
18)
Formales Denken?
Perseverationen, leicht unzusammenhängendes Denken.
19)
Inhaltliches Denken?
Der Patient ist davon überzeugt, andere Menschen tuschelten und lachten über ihn,
kann sich nicht distanzieren.
20)
Wahrnehmungsstörungen (optische, akustische Halluzinationen?)
Keine Auffälligkeiten
21)
Ich- Störungen-
Gedankeneingebung, -ausbreitung?
Gefühle der Derealisation, Depersonalisierung.
22)
Affektivität?
Niedergedrückt
23)
Antrieb/Psychomotorik?
Wechselnd, einerseits antriebs- und ruhelos.
24)
IQ
unauffällig
Differentialdiagnostische Überlegungen:
Prüfer: „An welche Diagnose würden sie denken?“
Prüfling: „Ich habe zunächst an eine
Sozialphobie
gedacht, da der Patient jedoch Auffälligkeiten
im inhaltlichen Denken zeigt und sich von dem Gedanken nicht distanzieren kann, dass andere
Menschen über ihn lachen und reden handelt es sich vermutlich um eine
anhaltende wahnhafte
Störung.“
Prüfer: „Was machen sie mit der Information, dass der Vater unter einer paranoiden
Schizophrenie erkrankt ist?“
Prüfling: „Es liegt eine genetische Disposition für eine paranoide Schizophrenie vor und so muss
es eine weitere Abklärung und Behandlung durch einen Psychiater kommen.“
DIAGNOSE:
Cannabisabhängigkeit
Anhaltende Wahnhafte Störung
Version: 1.0
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